Elementarmagnet
Was ist ein Elementarmagnet?
Ein Elementarmagnet ist das magnetische Moment an einem einzelnen Atom und hilft, die magnetischen Eigenschaften der Materie zu verstehen. Ferromagnetische Materialien können magnetisiert werden. Dies wird verständlich, wenn man annimmt, dass die Elementarmagnete im Material durch ein äußeres Magnetfeld ausgerichtet werden können (siehe Abbildung im Haupttext). Die Ursache für Elementarmagnete an einzelnen Atomen sind die Atomaren Spins.Inhaltsverzeichnis
Die magnetischen Eigenschaften der Materie, also Diamagnetismus, Paramagnetismus und Ferromagnetismus,
werden durch Elementarmagnete erklärt, die an jedem Atom eines para- und ferromagnetischen Festkörpers zu finden sind (siehe Abbildung unten).
Dabei handelt es sich überwiegend um Elektronenspins
oder Kernspins, die als Atomare Spins
eine magnetische Wirkung wie kleine Elementarmagnete besitzen.
Derartige Elementarmagnete werden in der Physik als magnetische Momente
bezeichnet.
Ausrichtung von Elementarmagneten
Die magnetischen Kräfte von Permanentmagneten werden darüber erklärt, dass die Elementarmagnete an den einzelnen Atomen des Materials parallel ausgerichtet sind. Tatsächlich findet man diese parallele Ausrichtung der Atomaren Spins in ferromagnetischen Stoffen, wenngleich nicht unbedingt im gesamten Material, so doch in den sogenannten Weißschen Bezirken. Man kann diese Ausrichtung sogar im Experiment sichtbar machen.Die ausgerichteten magnetischen Momente der Elementarmagnete ermöglichen genau dann eine dauerhafte Magnetisierung, wenn die Kräfte, welche die parallele Ausrichtung der Elementarmagnete stabilisieren, groß genug sind. Die wichtigste Kraft hierbei ist die Austauschwechselwirkung der Elektronenspins. Sie führt in den Ferromagneten dazu, dass ausgerichtete Atomare Spins sich nicht wieder durch thermische Bewegung durchmischen können und deshalb eine dauerhafte Magnetisierung verbleibt.
Die Ausrichtung der Elementarmagnete kann aber durch Zuführen von thermischer Energie, also durch starkes Erhitzen, zerstört werden.
Weitere Möglichkeiten der Entmagnetisierung
sind starke Schläge auf den Magneten oder das Anlegen eines äußeren entgegengesetzt gerichteten Magnetfeldes.
Dann nämlich durchmischen sich die einzelnen Elementarmagnete wieder und das außerhalb des Materials messbare Feld verschwindet.
Ein gutes Bild zur Wirkung von ausgerichteten Elementarmagneten kann man durch ein Set von magnetischen Kompassnadeln gewinnen, welche drehbar auf einer Platte angeordnet sind. Die Kompassnadeln ordnen sich aufgrund der gegenseitigen Wechselwirkung in gewissen Bereichen parallel an. Ähnlich zu den Weißschen Bezirken im nicht magnetisierten Ferromagneten. Wenn man von außen mit einem Permanentmagneten über die Platte streicht, so vereinigen sich verschiedene Weißsche Bezirke indem sich die Kompaßnadeln alle untereinander parallel anordnen. Dies passiert auch mit den Elementarmagneten in ferromagnetischen und paramagnetischen Materialien, wenn diese in ein äußeres Magnetfeld eingebracht werden. Der Unterschied des Paramagneten im Vergleich zum Ferromagneten besteht darin, dass die Ausrichtung der Elementarmagnete im Paramagneten nicht stabil ist, im Ferromagneten dagegen schon. Diamagnete besitzen gar keine Elementarmagnete, die ausgerichtet werden könnten.
Die meisten Elektromagnete besitzen einen ferromagnetischen Eisenkern, dessen Elementarmagnete durch das magnetische Feld des Elektromagneten ausgerichtet werden und es um ein Vielfaches verstärken.
Autor:
Dr. Franz-Josef Schmitt
Dr. Franz-Josef Schmitt ist Physiker und wissenschaftlicher Leiter des Fortgeschrittenenpraktikums Physik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er war 2011–2019 an der Technischen Universität beschäftigt und leitete diverse Lehrprojekte und das Projektlabor Chemie. Sein Forschungsschwerpunkt ist zeitaufgelöste Fluoreszenzspektroskopie an biologisch aktiven Makromolekülen. Er ist ausserdem Geschäftsführer der Sensoik Technologies GmbH.
Dr. Franz-Josef Schmitt
Dr. Franz-Josef Schmitt ist Physiker und wissenschaftlicher Leiter des Fortgeschrittenenpraktikums Physik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er war 2011–2019 an der Technischen Universität beschäftigt und leitete diverse Lehrprojekte und das Projektlabor Chemie. Sein Forschungsschwerpunkt ist zeitaufgelöste Fluoreszenzspektroskopie an biologisch aktiven Makromolekülen. Er ist ausserdem Geschäftsführer der Sensoik Technologies GmbH.
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